shakespeare-literatur
  Frühling (Theodor Fontane)
 

Frühling
Theodor Fontane (1819–1898)

Nun ist er endlich kommen doch
In grünem Knospenschuh;
"Er kam, er kam ja immer noch"
Die Bäume nicken sich`s zu.

Sie konnten ihn all erwarten kaum,
Nun treiben sie Schuß auf Schuß;
Im Garten der alte Apfelbaum,
Er sträubt sich, aber er muß.

Wohl zögert auch das alte Herz
Und atmet noch nicht frei,
Es bangt und sorgt; "Es ist erst März,
Und März ist noch nicht Mai."

O schüttle ab den schweren Traum
Und die lange Winterruh:
Es wagt es der alte Apfelbaum,
Herze, wag`s auch du.


Interpretation:

Das Gedicht Frühling, verfasst von Theodor Fontane, handelt vom Einzug des Frühlings in die Natur und ins Herz.
Das Gedicht besteht aus 4 Strophen mit jeweils 4 Versen. Außerdem enthält das Gedicht in jeder Strophe einen Kreuzreim.
Das lyrische Ich erzählt in der ersten der vier Strophen, dass der Frühling nun endlich gekommen ist. In der zweiten Strophe sagt es, dass alle Bäume nun anfangen zu sprießen und dass auch der alte Apfelbaum nun sprießen muss, obwohl er sich wehrt. In der dritten Strophe erzählt es von dem Herz eines Unbekannten, das sich auch dagegen sträubt bereits im März den Frühling anzuerkennen. In der vierten Strophe fordert das lyrische Ich direkt dazu auf, die Winterruhe zu beenden und ermutigt das Herz auch, indem es wieder den alten Apfelbaum erwähnt, der es auch wagt, sich auf den Frühling einzulassen. Das lyrische Ich benutzt lediglich zwei Metaphern, eine um den Frühlingsbeginn (grüner Knospenschuh) zu benennen und die Zweite Metapher (schüttle ab den schweren Traum) benützt es, um die Illusion, dass noch Winter ist zu benennen.
Insgesamt hat das Gedicht eine sehr vorfreudige Stimmung, die durch die Benutzung von Wörtern wie „endlich“, „erwarten“ und „kaum“ und der Aufforderung „wag’s auch du“ hervorgerufen wird.
Ich denke das Gedicht soll eine Aufforderung dazu sein, nicht zu lange auf etwas zu warten. Vielleicht sind damit nicht nur Jahreszeiten gemeint, sondern auch so etwas wie z.B. dass man nur einmal lebt und nie zu lange warten sollte. Das Gedicht will vielleicht auch aussagen, dass auf den Frühling bezogen, man auch schon schöne Tage im März genießen sollte und nicht stur denken sollte: „Eigentlich ist es ja noch Winter.“

 
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